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       Mobile Hundetrainerin | Hundeernährungsberaterin | Tierheilpraktikerin in Mörlenbach & Umgebung

Covid-19 – die aktuellen Kontaktbeschränkungen treffen auch unsere Hunde

Was tun, wenn die täglichen Spieltreffen ausfallen und man nur die notwendigen Runden mit dem Hund drehen kann?
Wie beschäftige ich meinen Hund in Zeiten von Corona sinnvoll?

Wir Menschen können verstehen, warum wir unser Sozialleben einschränken müssen, unsere täglichen Gänge nach draußen reduzieren müssen, aber unsere Hunde verstehen nicht, warum sie plötzlich mehr Zeit in der Wohnung verbringen sollen und ihre bekannten Hundebegegnungen vorerst nicht mehr stattfinden können.

Der Mensch kann das, was momentan geschieht rational erfassen und sich selbst beschäftigen, wir erledigen, was wir vor uns hergeschoben haben, vertreiben uns die Zeit in sozialen Netzwerken, dem Lesen eines Buchs oder finden die für uns passende Weise gegen die Langeweile vorzugehen.

Das Hundeliebenden ist in diesen Zeiten hingegen um einiges eingeschränkter.

Die Folgen können Unterforderung oder sogar Übergewicht aufgrund der eingeschränkten Bewegung sein.

Im folgen Artikel zeige ich sinnvolle Beschäftigungsmaßnahmen auf, die man mit seinem Hund in der Wohnung und falls vorhanden im Garten machen kann. Für die Übungen ist kein zusätzliches professionelles Equipment notwendig, sondern nur, gegebenenfalls einige übliche Haushaltsgegenstände.

Für jedes Übungsbeispiel zeige ich Ihnen Alternativen auf die Sie in Ihren Alltag, als auch in Ihre Wohnsituation integrieren können.

Grundgehorsam

Im stressigen Alltag vergisst man oft sich um die Basis in der Hundeerziehung zu kümmern.
Nutzen Sie die Zeit, um die Übungen des Grundgehorsams wiederaufzufrischen.

Üben Sie z.B. mit ihrem Hund, dass er sich in verschiedenen Situationen auf Kommando hinsetzt. Besonders geeignet ist hierfür eine Übung, um dem Hund beizubringen nicht an die Tür zu rennen, wenn es klingelt.
Hierzu können Sie eine im Haushalt lebende Person oder auch einen Nachbarn um Hilfe bitten,

denn das Gute ist, für diese Übung benötigt es keinen direkten Menschenkontakt.
Bitten Sie die Person gelegentlich bei Ihnen zu klingeln. Nach dem Klingeln wird die Tür nicht geöffnet, der Hund soll die Erwartungshaltung ablegen, dass etwas passiert.
Führen Sie den Hund auf seinen Platz, nutzen Sie hierfür die Hilfe eines Leckerchens, um ihn zu locken. Auf seinem Platz bekommt er dann das Kommando „Sitz“.

Hat er sich hingesetzt warten sie 1-2 Sekunden, dann füttern sie das Leckerchen.

Der Hund wird danach dennoch an die Tür rennen, Sie hingegen ignorieren sein Verhalten und gehen einer anderen Tätigkeit nach.
Wird dies regelmäßig trainiert, wird der Hund darauf konditioniert, sich beim Klingeln auf seinen Platz zu setzten. Somit haben Sie gleich zwei Übungen perfektioniert, das Sitz in einer für den Hund aufregenden Situation und das Problem, dass ihr Hund aufgebracht zur Tür rennt, sobald es klingelt.

 

Blickkontakt üben

Lassen sie sich immer zuerst anschauen bevor Ihr Hund neue Dinge entdecken darf oder zu seinem gewünschten Ziel kommt. Diese Übung dient nicht nur der Mensch-Hund Bindung, sondern ist auch im Alltag sehr nützlich und eignet sich hervorragend als Basis für ein Antigiftködertraining.

Halten Sie Ihren Hund fest während Sie ein Spielzeug/Leckerchen werfen. Es sollte ca. einem Meter entfernt vor ihm liegen – so, dass er es sieht, aber durch das Festhalten nicht erreichen kann.

Warten Sie geduldig ab bis er Sie anschaut und geben dann sofort das Freilasssignal (z.B.: ,,Los‘‘) und lassen Sie Ihn zu seinem gewünschten Objekt.

Dieses Spiel kann sowohl drinnen als auch draußen gespielt werden.

 

Suchspiele, die Sockenkiste

Ein tolles Spiel für Hunde, die gerne suchen.

Sie benötigen lediglich eine Kiste die mit alten Socken, Lappen, Klopapierrollen usw. befüllt wird.

Befüllen Sie eine Socke mit Leckerchen, aber so, dass Ihr Hund es sieht.

Knoten Sie diese zu und verstecken Sie sie in der Kiste.
Geben Sie dann das entsprechende Freigabesignal/Suchsignal. Animieren Sie ihren Hund während des Suchens, damit er nicht das Interesse verliert.
Sobald er die richtige Socke gefunden hat wird er gelobt und bekommt den Inhalt.

Agility für zuhause

Hierfür benötigen sie folgende Gegenstände:

Wasserflaschen, Besenstiele oder Stöcke, eine große Pappe oder ein Hula-Hopp Reifen und ein Handtuch.

Die Übungen stellen lediglich die Basis für einzelne Agilityübungen darf.
Man kann sie drinnen auf engem Raum, aber auch weitläufig im Garten, üben.

Bitte beachten Sie, sollten Sie diese Übungen in der Wohnung ausführen, sollte der Hund auf einem rutschfesten Untergrund, wie einem Teppich stehen.

Target-Training

Der Hund lernt einem bestimmten Ziel zu folgen. Oft wird dabei ein Zeigestock verwendet, bei dem der Hund die Spitze berühren muss. 

Wir nehmen für diese Übung jedoch die geschlossene Faust.     Zeigen Sie ihrem Hund deutlich die geschlossene Faust.

Im ersten Schritt wird der Hund (ohne Leckerchen) gelobt, wenn er nur die Hand anguckt. Loben Sie ihn jedes Mal, wenn er sich der Faust nähert. Erst wenn der Hund die Faust mit seiner Nase berührt bekommt er das Lobwort +Leckerchen.

 

Hürde/Stangenmikado 

Als Übung für Zuhause eignen sich zu Beginn, Besenstiele, Latten, oder auch große Stücke eines alten Gartenschlauchs.
Legen Sie Stangen auf den Boden und führen Sie ihren Hund darüber.

Es ist für den Anfang noch nicht wichtig wie viele Stangen auf den Boden liegen und ob er sie berührt oder nicht, er soll erst einmal ein Gefühl für seine Hinterbeine bekommen. 

Erst wenn der Hund sicher ist wird er an das Hindernis geführt. Hierfür werden die Stangen leicht erhöht (5-15cm). Dafür kann man links und rechts ein Sofakissen auf den Boden legen und die Stange drauflegen.

Der Hund wird über das Hindernis geführt und gelobt, wenn er es überqueren, ohne die Stange zu berühren. 

Sollte er das nicht schaffen, wird die Übung wiederholt und durch das Signalwort „Nein“ bei falschem Ausführen korrigiert.

 

Slalom

Stellen Sie 3 Wasserflaschen in einer Reihe auf den Boden, der Abstand der Flaschen sollte mindesten einem Meter betragen.

Lassen Sie Ihren Hund vor der ersten Flasche sitzen und führen Ihn dann mit Hilfe eines Leckerchen im Slalom um die Flaschen. Dabei sollte der Laufweg immer gleich sein, das heißt, man führt den Hund immer von der gleichen Seite um die Flaschen.

 

Reifen

Für diesen Übungsaufbau kann man einen

Hula-Hopp-Reifen nehmen oder sich ein Kreis aus einem großen Stück Karton ausschneiden. Sobald der Hund den Reifen anguckt wird er wieder ohne Leckerchen gelobt.

Man versucht den Hund langsam mit Hilfe von Futter durch den Kreis zu locken und ermutigt und lobt ihn für jedes Nähern.

Durchquert er das Hindernis wird er mit dem Futter belohnt und überschwänglich gelobt.

 

Kontaktzone

Das Erlenen von Kontaktzonen ist wichtig, um später beim Agility-Training Verletzungen zu verhindern
Legen Sie ein Handtuch auf den Boden und führen Sie ihren Hund darauf.  Auf der Kontaktzone wird er gelobt und gefüttert, er darf die Zone jedoch erst wieder nach dem Signal „Lauf“ verlassen.

 

„Lauf zur Belohnung“

Signalwort: „Belohnung“

Diese Übung ist im Prinzip aufgebaut wie das Blickkontakttraining. 

Der Hund wird festgehalten während ein paar Meter, sichtbar vor ihm, Futter auf dem Boden liegt. Wird er losgelassen bekommt er das Signal „Belohnung“ und darf zum Futter.

 

Stopp auf Kommando

Signalwort: „Stopp“

Der Hund wird an der Leine geführt, man bleibt abrupt stehen und sagt das Kommando „Stopp“. 

Bleibt der Hund stehen wird er belohnt. Läuft er ein paar Schritte weiter, korrigiert man Ihn indem man ihn neben sich positioniert.

Bleibt er zukünftig bei dem gegebenen Kommando stehen, wird er sofort belohnt.

 

 

 

 

Alle diese Übungen dienen dazu den Hund während der Kontaktsperre ausreichend beschäftigen zu können und sollen Hund und Halter Spaß machen. Überfordern Sie ihren und nicht und gehen Sie immer mit Freude an das Training ran. Sie befinden sich in keinem Wettbewerb, führt ihr Hund eine Übung nicht aus, dann ist das okay. Arbeiten sie ohne Zwang. So werden Sie und ihr Hund die Zeit gemeinsam meisten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und sollten Sie Interesse haben alle Übungen zu perfektionieren oder zu erweitern, können Sie gerne nach Aufhebung des Lockdowns einen Termin mit mir vereinbaren und wir arbeiten gemeinsam an weiteren Fortschritten.

Bleiben Sie gesund!

Gewichtsprobleme bei Hunden

Gewichtsprobleme bei Haustieren spielen in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle.
Die Ursachen hierfür können so vielfältig wie banal sein. Doch erst einmal sollte geklärt werden woran man erkennt, dass der Hund ein Gewichtsproblem hat.

Die Idealfigur eines Hundes ist die sogenannte Sanduhrfigur.

Bild 1: Bei einem untergewichtigen Hund ist die Teile stark ausgeprägt und Rippenknochen sowie die Hüftknochen sind mit bloßem Auge zu erkennen.

Bild 2: Der Blick von oben lässt erkennen, dass die Taille hinter dem Rippenbogen leicht nach innen gebogen verläuft. Die Rippen sollten nicht zu sehen sein, jedoch ertastet werden können.

Bild 3: Übergewicht ist eine häufige Erkrankung bei Hunden und daran zu erkennen, dass sich weder eine Taille abzeichnet noch die Rippenknochen zu ertasten sind.

Einige Rassen machen die Erkennung von Gewichtsproblemen aufgrund ihres Felles und/oder der Körperform oftmals nicht so einfach. Informieren Sie sich, welche Gewichtsklasse für ihren Hund optimal ist und wiegen Sie ihn. Sollten Sie dennoch unschlüssig sein ob ihr Hund Idealgewicht hat, lassen Sie sich von einer fachkundigen Person, wie z.B. einen Tierarzt oder einem Hundetrainer beraten.

Stellen Sie fest, dass ihr Hund an Gewichtsproblemen leidet, überprüfen Sie zunächst ihre Fütterung. Futtermittelhersteller haben auf ihren Produkten eine Angabenliste für die optimale Futtermenge. Geben Sie ihren Hund immer die Menge die für sein Idealgewicht und seine Aktivität angepasst ist.
Diese Angaben können von Produkt und Hersteller variieren.

Übergewicht

Übergewicht ist eines der häufigsten Probleme unserer Haustiere.
Haben Sie bereits die Futtermengen überprüft, überlegen Sie was der Hund sonst noch nebenher zu fressen bekommt.
Jedes Leckerli und jedes Schweineohr ist eine Kalorienbombe die von den Hauptmahlzeiten abgezogen werden muss.

Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Hauptfutter keine unnötigen Zusatzstoffe wie Zucker enthält.

Stellen Sie sicher, dass ihr Hund ausreichende und abwechslungsreiche Aktivitäten geboten bekommt. Denn wie auch beim Menschen gehört Bewegung zu einem gesunden Körper dazu.

Übergewicht sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da es Folgeerkrankungen wie Gelenksprobleme oder Organschäden mit sich führen kann.

Ist ihr Hund trotz optimaler Fütterung übergewichtig, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf.
In manchen Fällen können Erkrankungen der inneren Organe schuld an der Gewichtszunahme sein.

Typische Beispiele wären die Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes. Trinkt ihr Hund vermehrt, ist schlapp oder anteilslos, lassen Sie den Gesundheitszustand ihres Tieres umgehenden überprüfen.

Die meisten Erkrankungen sind mit einer optimalen Diät und Medikamenten gut behandelbar und beeinträchtigen die Lebensqualität des Hundes nicht oder nur sehr gering.
Bleiben Krankheiten unbehandelt wird sich der Gesundheitszustand des Hundes immer weiter verschlechtern.

Dazu ist jedoch zu sagen, dass Übergewicht in den wenigsten Fällen von einer Krankheit herrührt. Meistens ist es die „zu gut“ gemeinte Fütterung.

Wenn Sie ihrem Hund etwas Gutes tun wollen, kann man dies gut über spielerische Beschäftigungen umsetzen. Dies hat zusätzlich den Vorteil die Bindung zwischen Hund und Halter zu stärken.  

Untergewicht

Wie auch bei übergewichtigen Hunden gilt es auch hier zuerst die Ursachen für das Gewichtsproblem abzuklären.

Füttern Sie ihrem Hund ausreichend, seiner Aktivität angepasst.
Verfüttern Sie hochwertige Nahrung. Minderwertiges Futter wird oftmals nicht richtig verdaut, somit kann der Körper nicht ausreichend versorgt werden.
Es empfiehlt sich eine Futter-Verdaulichkeit von 80%.

Bei der Wahl nach dem richtigen Futter für Ihren Hund kann Ihnen eine Fachperson jederzeit behilflich sein.

Auch kann sich Untergewicht auf die Dauer negativ auf einen Organismus auswirken.
So können durch die Mangelernährung ebenfalls Schäden an Knochen und Organen entstehen.

Lassen Sie eventuelle krankheitsbedingte Ursachen von ihrem Tierarzt abklären.

So können mitunter Organschäden oder Tumore die Gewichtszunahme behindern, aber auch ein Wurmbefall kann eine Ursache sein.
Auf Futtermittelunverträglichkeiten und Zahnprobleme sollte ebenfalls untersucht und getestet werden.

Training trotz Gewichtsproblemen

Ist die Ursache des Gewichtproblems geklärt und ihr Hund körperlich fit, steht einem Training nichts im Wege.
Ein optimales Training sollte jedoch auf das Gewicht des Hundes abgestimmt werden.
Somit ist die Wahl der Belohnung von großer Bedeutung.
Während ein Hund mit Untergewicht gerne mit Leckerchen trainiert werden darf, stellt dies bei übergewichtigen Tieren ein Problem dar.
Wichtig ist hier eine Belohnung zu finden, die dem Hund genügend Anreiz für das Training gibt, ihn aber nicht noch mehr Kilos auf der Waage einbringt.
So kann ein kurzes Spiel ebenfalls eine optimale Belohnung darstellen. Für andere Tiere gibt es nichts Besseres als Streicheleinheiten.
Sollte ihr Hund dennoch ohne Leckerchen keinen Antrieb finden, empfiehlt es sich seine tägliche Futterrationen als Belohnung zu verwenden.

Als Schlusswort gilt noch zu sagen: Ihr Hund wird nicht von alleine auf seine Gesundheit achten, das ist Aufgabe der Besitzer und sollte auch stehts ernstgenommen werden.

Signalwort, Körpersprache und die Sache mit der Lautstärke

Im Laufe der Domestizierung haben wir gelernt, dass Hunde sehr anpassungsfähig sind.
Aus diesem Grund ist der Hund auch bis heute eines der beliebtesten Haustiere.
Durch ihr Talent sich uns anzupassen vergessen wir jedoch allzu oft, dass ein Hund unsere Sprache erst erlernen muss.
Denn im Gegensatz zu unseren Vierbeinern verständigen wir uns hauptsächlich über unsere Lautsprache und nur sekundär über die Körpersprache, welche bei Hunden aber die primäre Verständigung darstellt und sehr vielfältig ist.

So kommt es gerade im Training oftmals zu Missverständnissen.

„Sitz, sitz, SITZZZ!!! Der weiß doch was ich von ihm will!“

Doch das weiß er oftmals leider nicht, woher auch? Wörter an sich sind für Hunde bedeutungslos bis sie deren Bedeutung erlernen und dazu braucht es unsere Hilfe.

Wir müssen das Training also so aufbauen, dass wir dem Hund vermitteln was wir von ihm erwarten und dieses Verhalten dann mit dem dementsprechenden Signalwort verbinden.
Ein Signalwort, welches der Hund nicht kennt oder versteht lauter auszusprechen oder mitunter zu schreien, wird dem Hund nicht schneller oder deutlicher vermitteln, was wir von ihm erwarten.
Stellen sie sich vor sie halten sich im Ausland auf und verstehen die dort gesprochene Landesprache nicht. Schreit ihr Gegenüber sie an wird ihnen das kaum helfen die Bedeutung seiner Worte besser verstehen zu können – stattdessen ruft es Unbehagen hervor.

Das Gehör eines Hundes kann mit einer Frequenz von 15 bis 50.000 Hz, im Vergleich zum Menschen der eine Hörfrequenz von 20 bis 20.000 Hz, deutlich mehr wahrnehmen. Somit kann der Hund Geräusche hören, die für uns nicht hörbar sind. Ihm gegenüber laut zu werden ist also nicht nötig – sofern ihr Hund zwei gesunde Ohren hat wird er sie zweifelsfrei auch so hören können.

Die Signalwörter zu schreien ist somit nicht nur unnötig, sondern mitunter sogar schädlich für das Training: Gewöhnt sich ihr Hund daran, dass sie die Signalwörter schreien, kann es passieren, dass er diese dann auch nur noch wahrnimmt, wenn sie laut genug sind, denn so hat er es ja schließlich gelernt. Dies scheint auf den ersten Blick vielleicht kein Problem darzustellen, doch fragen sie sich selbst ob sie wirklich Lust darauf haben, sich für einfache Signale jedes Mal den Hals wundzuschreien.

 

Die Faustregel für das Einsetzen von Signalwörter lautet also wie folgt:

– die Wörter sollten nicht inflationär benutzt werden um eine Abnutzung zu vermeiden.

– das Signalwort sollte klar und deutlich ausgesprochen werden.

– die Betonung unter den Signalwörtern sollte sich unterscheiden um eine Verwechslung ausschließen zu können.

 

Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Unterschied zwischen „nein“ und „fein“

Diese Wörter klingen sehr ähnlich und werden auch häufig in unserem allgemeinen Sprachgebrauch genutzt.

Um dem Hund zu verstehen zu geben, dass sich beiden Wörter von Grund auf inhaltlich unterscheiden und er damit angesprochen wird, ist es wichtig, dass sich die Wörter auch vom Klang her deutlich unterscheiden.

Werden beide Signalwörter in der gleichen Stimmlage und Lautstärke von sich gegeben ist es für den Hund schwer einen Unterschied festzustellen.

Daher gilt folgendes:

Wenn sie ein Lobwort aussprechen, wie „fein“, dann vermitteln sie ihren Hund auch stimmlich, dass er etwas gut gemacht hat. Legen Sie Freude in ihre Stimme.
Bei dem Korrekturwort „nein“ sollte ein Unterschied zu dem im Alltag gesprochenen nein bestehen. Sagen sie das Wort knapp und deutlich, es kann auch Nachdruck in die Stimme gelegt werden, verwechseln Sie jedoch auch hier bitte nicht Nachdruck mit Schreien.

Fragen sie sich immer ob das Kommando mit dem verknüpfen Signalort auch wirklich sitzt, bevor sie womöglich ihren Hund noch fälschlicherweise reine Sturheit attestieren (Artikel: Mein sturer Hund)

Oftmals wissen Hunde nicht genau was von Ihnen erwartet wird. Ist dies der Fall äußert es sich häufig dadurch, dass ein Kommando ausgesprochen wird (z.B. „Sitz“), ihr Hund auch darauf aufmerksam wird, aber anstatt das Kommando auszuführen andere Dinge tut, wie beispielsweise Pfötchen geben. Man kann dann deutlich sehen wie der Hund alles in seinem Repertoire anbietet um sie zufrieden zu stellen.

Klappen die Kommandos zuhause einwandfrei, aber draußen nicht, ist vermutlich einfach die Ablenkung noch zu groß und ihrem Hund fällt es schwer sich zu konzentrieren oder er entscheidet, dass das Reh am Waldrand viel interessanter ist als das trockene Leckerei welches seine Belohnung wäre. Hier wäre dann weiteres Training gefragt.

Also schonen sie ihre Stimme und die Ohren ihres Hundes und überdenken gegebenenfalls ihre Trainingsansätze – dann klappt es auch mit dem Grundgehorsam.

Ein Hund zu Weihnachten?

Bald steht Weihnachten vor der Tür, deshalb habe ich mich entschlossen über ein für viele Eltern nur allzu bekanntes Thema zu schreiben.

Viele von ihnen dürften folgendes Szenario kennen: Sie fragen ihr Kind nach dessen Wünschen zu Weihnachten und als Antwort kommt:

„Ich wünsche mir einen Hund!“

Dieser Wunsch ist nicht verwunderlich, gilt der Hund doch als bester Freund des Menschen.
Ein treuer Begleiter mit dem man spielen und kuscheln kann.
Für Kinder kann es von unfassbaren Wert sein mit einem Haustier groß zu werden und mitunter auch an der Verantwortung zu wachsen.

 

Also was spricht dagegen wenn an Heiligabend ein Hund unter dem Weihnachtsbaum sitzt?

 

Zunächst einmal muss man sich über die Bezugsquelle des Hundes im Klaren sein. Kurzfristig wird sich kein seriöser Züchter dazu bereit erklären einen seiner Welpen als Weihnachtsgeschenk für Kinder zu verkaufen.

Ein Tier ist ein Lebewesen und sollte auch mit der entsprechenden Verantwortung angeschafft und behandelt werden.

Die kurzfristige und oft auch günstigste Lösung an ein Tier zukommen bietet das Internet.
Hier werden Welpen zuhauf für einen vergleichsweise günstigen Preis verkauft.
Warum die Anschaffung eines solchen Hundes aus unseriösen Bezugsquellen grundsätzlich keine gute Idee ist, habe ich bereits in meinem Artikel Welpenhandel, ein Geschäft mit dem Leid erläutert.
Wird dieser sogenannte „Wühltischwelpe“ (günstige Welpen die quasi am Fließband produziert werden und oftmals keinen guten Gesundheitszustand aufweisen) plötzlich kurz nach dem Kauf krank, ist das nicht nur für das Tier sondern auch für ihr Kind eine dramatische Erfahrung, die man vermeiden sollte.

 

Aber woher bekomme ich dann einen Hund für mein Kind zu Weihnachten?

 

Die Antwort ist: gar nicht.

Zumindest nicht, wenn sie verantwortungsbewusst handeln möchten.
Die leuchtenden Augen ihres Kindes, wenn es den Welpen sieht, sind für sie im ersten Moment wertvoll. Doch kann das Interesse an dem neuen Haustier auch schnell schwinden sobald das Kind merkt welche Arbeit dahinter steckt. Dies hat oft zur Folge, dass der Hund vernachlässigt wird.
Aus Zeitmangel und/oder nicht vorhandenem Interesse sich um das Tier zu kümmern, führt der Weg für das neue Familienmitglied oftmals ins Tierheim. Auch die Erkenntnis wie viel ein Hund mitunter kostet, kann zu einem solchen Resultat führen.

Dass es keine Option ist ein Tier einfach auszusetzten und es sich hierbei sogar um eine Straftat handelt sollte selbstverständlich sein.

Wünscht ihr Kind sich einen Hund, dann treffen sie die Entscheidung gemeinsam. Die Anschaffung eines Tieres sollte wohl überlegt sein.
Einem Kind sollte nie die volle Verantwortung für ein Lebewesen übertragen werden. Überfordern sie ihr Kind nicht und helfen sie ihm sich dieser Aufgabe zu stellen.
Durch eine schrittweise Herangehensweise einen Hund in die Familie zu holen wird dem Kind schon vor der Anschaffung das Gefühl der Verantwortung vermittelt, die es zukünftig mit (und keineswegs allein) zu tragen hat.

Sind alle Vorbereitungen optimal getroffen, steht einem Haushalt mit Kind und Hund nichts mehr im Wege.

 

Auch wenn sich der Artikel auf Hunde bezieht gilt die Regel: „keine Haustiere zu Weihnachten!“ natürlich allgemein. Behandeln sie das Tier als das, was es ist – ein Lebewesen und nicht etwas das nach einem Monat in aus mangelnden Interesse nicht mehr beachtet und ggf. wieder abgeschoben wird.

Welpenhandel, ein Geschäft mit dem Leid

Trifft man die Entscheidung einen Hund in sein Leben zu holen, muss man sich dessen bewusst sein, dass es Zeit in Anspruch nimmt und mitunter kostenintensiv werden kann.Ein Hund kann schon mal 12 Jahre oder älter werden. Daher muss man sich bewusst sein, dass man all die Jahre die Verantwortung zu tragen hat, für das Wohl des Tieres zu sorgen.
Für uns ist ein Hund nur ein Teil des Lebens, wir haben noch unseren Beruf, unsere sozialen Verpflichtungen und vieles mehr. Für einen Tier sind wir jedoch sein ganzes Leben. Es hängt also von uns ab, ob es unseren Hunden gut geht oder nicht.

 

 

Wie bereite ich mich am besten vor?

 

Fragen sie sich ob sie wirklich die Zeit aufbringen möchten sich um ein Tier zu kümmern.
Dazu zählt auch:

  • die Pflege während einer Krankheit.
  • ob sie im Notfall Personen haben, die ihnen helfen können.
  • ob sie in der Lage sind, Tierarztkosten zu zahlen.
  • ob ein Hund in ihre momentane und zukünftig geplante Lebenslage passen würde.

 

 

Die Entscheidung ist gefallen, ein Hund zieht ein

 

Sie sind sich sicher sie möchten einen Hund und haben sogar schon eine ganz besondere Rasse ins Auge gefasst.
Bleibt jetzt noch die Frage von welcher Bezugsquelle man diesen Hund erhält.

Im Internet und auch in Zeitungen wird man oft mit Angeboten von Rassehunden überschüttet.
Schnell stellt sich die Ernüchterung ein, dass z.B. der kleine Yorkshire Terrier bis zu 1500€ kosten kann.
Aber es gibt auch Anzeigen mit Rassehunden für um die 200€, doch hier ist Vorsicht geboten!

Einen Hund gesund und artgerecht zu züchten ist auch eine Kostenfrage.
Werfen wir einen Blick darauf wie sich diese Kosten zusammensetzen.
Der Züchter kümmert sich schon vor der Geburt um einen optimalen Zustand seiner Wurfhündin.
Es kommen die Kosten für den Deckakt hinzu, sowie die weitere Versorgung der trächtigen Hündin.
Sind die Welpen dann geboren kümmert sich der Züchter mindestens 8 Wochen (optimal 12 Wochen) lang um die Mutterhündin und ihre Welpen. Hinzu kommt neben Futter auch die gesundheitliche Versorgung durch den Tierarzt. Abzüglich seiner ganzen Ausgaben und der Zeit, die investiert werden muss, bleibt einen verantwortungsbewusstem Züchter bei einem Preis von 1000-1500€ pro Welpe nicht genug Geld übrig, um mit seinem Gewerbe einen nennenswerten Gewinn zu erwirtschaften.

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Mein sturer Hund

Häufig wird man als Trainer gefragt, was man tun soll, wenn der Hund sich wie ein Sturkopf verhält. Es werden unterschiedliche Situationen genannt in denen der Hund angeblich auf stur schaltet. Aber gibt es das? Können Hunde stur sein?

Zuerst muss gesagt werden, dass es abgesehen von rassetypischen Eigenschaften auch individuelle Eigenschaften gibt in denen sich Hunde unterscheiden. Sie habe alle persönliche Vorlieben und Abneigungen, die sie voneinander differenzieren.

Vom anhänglichen Aufpasser bis zum gemütlichen Stubenhocker oder dem Klassenclown sind sie alle vertreten.

Eins haben sie jedoch nach Aussage der Besitzer gemeinsam: Sie sollen unverbesserliche Sturköpfe sein.

 

 

Hier ist es Zeit zu hinterfragen: Was macht den Hund zum Sturkopf?

 

,,Ich hab ihm doch gesagt was er tun soll‘‘

Stimmt das? Haben sie ihrem Hund wirklich ein klares Kommando gegeben welches er auch verstehen kann?
Vergessen sie nicht, die Sprache des Hundes ist die Körpersprache.
Er versteht ihre Kommandos erst, wenn sie ihm geholfen haben eben diese mit einer Handlung zu verknüpfen (für Beispiele siehe Trainingstipps).

,,Manchmal macht er doch aber was man von ihm will‘‘

 

Wir gehen fälschlicherweise davon aus, unser Hund würde uns von vornherein, ohne große Bemühungen, verstehen. Vielleicht hat er auch das ein oder andere Mal eher zufällig einen Befehl ausgeführt und sie dachten, er versteht was sie von ihm verlangen. Jedoch müssen Kommandos gefestigt werden damit sie in unterschiedlichen Situation abgerufen werden können.

 

 

Grundgehorsam, das 1×1 der Hundeerziehung

,,Daheim macht er was man sagt, draußen sieht es dann ganz anders aus‘‘

Eine Festigung des Erlernten wird nur über permanente Wiederholung erzielt.

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